StartMobilitätÖsterreichische Sondereinsatzkräfte erhalten Groundforce Fahrzeuge

Österreichische Sondereinsatzkräfte erhalten Groundforce Fahrzeuge

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Das österreichische Verteidigungsministerium hat am 8. April beim niederländischen Fahrzeughersteller Defenture ein Los von Ground Force (GRF) Fahrzeugen bestellt. Einer Mitteilung des Herstellers zufolge soll das GRF als neue leichte taktische und luftverladbare mobile Plattform für das Jagdkommando den beim Bundesheer genutzten PUCH G 290/LP Sandviper ersetzen. Der Beginn der Auslieferung der Fahrzeuge ist bereits für 2024 vereinbart.

Nach der Beschreibung von Defenture ist das GRF als Hochleistungsplattform in Bezug auf Wendigkeit, Geschwindigkeit, Traktion und Nutzlast anerkannt. Zusammen mit der hohen Bodenfreiheit für extreme Geländegängigkeit und einer speziellen 4-Rad-Lenkung ergebe sich ein hohes Maß an Mobilität und Sicherheit. Die Flexibilität der GRF-Plattform ermögliche es, die Fahrzeuge mit einer spezifischen Konfiguration und verschiedenen Systemintegrationen zu versehen, die auf die operativen Bedürfnisse des österreichischen Jagdkommandos zugeschnitten sind.

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Österreich wird nach den Niederlanden, Deutschland und der Schweiz der vierte Nutzer eines Fahrzeugs für Spezialkräfte auf Basis des GRF von Defenture. (Foto: Defenture)

Für die Lieferung und den Service des leichten taktischen und luftverladbaren GRF sind Defenture und Achleitner eine strategische Partnerschaft eingegangen, teilte Defenture mit. Als Partner werde Achleitner im Auftrag von und in Zusammenarbeit mit Defenture die lebenslange Wartung und den Service-Support durchführen. Auch im Hinblick auf die Systemintegration und die weitere Konfigurationsentwicklung werden die Kräfte von Defenture und Achleitner gebündelt. Sowohl Defenture als auch Achleitner freuen sich auf eine langfristige Zusammenarbeit sowohl mit dem österreichischen Verteidigungsministerium als auch mit dem Jagdkommando.

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„Wir sind stolz darauf, dass wir mit dem österreichischen Verteidigungsministerium und seinen Spezialeinsatzkräften zusammenarbeiten, um ein Höchstmaß an militärischer Mobilität und Sicherheit zu gewährleisten“, sagte Henk van der Scheer, CEO von Defenture. „Damit wird GRF einmal mehr als die Referenz im Segment der leichten taktischen Fahrzeuge anerkannt. Die strategische Partnerschaft mit Achleitner ist dabei ein gutes Beispiel dafür, wie wir mit internationalen Partnern zusammenarbeiten, um eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten zu schaffen.“

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Die Spezialkräfte Deutschlands, der Niederlande und der Schweiz sind bzw. werden ebenfalls mit einem Fahrzeug auf Bais des GRF ausgerüstet. Die Niederlande haben ihre Fahrzeuge ab 2023 unter dem Namen Vector-Terreinwagen eingeführt (ESuT berichtete). Die Schweiz hat die Fahrzeuge unter dem Namen Leichtes Aufklärungs- und Unterstützungsfahrzeug (LAUF) 2023 bestellt (Soldat-und-Technik berichtete). Deutschland hat 2022 unter der Bezeichnung Aufklärungs- und Gefechtsfahrzeug (AGF 2) bzw. Unterstützungsfahrzeug Kommando Spezialkräfte (UFK) Fahrzeuge auf Basis des GRF bestellt (Soldat-und-Technik berichtete), von denen derzeit Nachweismuster in der Erprobung sind.

GRF im Schnee Defenture
In Österreich wird die Leistung unter alpinen Bedingungen ein besonderes Kriterium sein (Foto: Defenture)

Das GRF ist nach Firmenangaben auf einem Chassis mit ultrastarkem Zentralträger aufgebaut. Zusammen mit 160 kW-Dieselmotor, Sechs-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb und -steuerung und Sitzen für vier oder fünf Personen bleibt das Fahrzeug beim Gesamtgewicht unter fünf Tonnen. Davon sind – je nach integriertem Schutz – bis zu 2,2 Tonnen als Nutzlast verfügbar. Zur Nutzlast gehören u.a. die persönliche (Infanterie-)Ausrüstung der Besatzungen, Kommunikations- und Aufklärungsmittel, Waffen, weitere Missionsausstattungen und ggfs. zusätzliche Schutzelemente. Die Waffenlafetten an den Überrollbügeln sind für Waffen in Kalibern von 5,56 mm bis 12,7 mm ausgelegt. Mit Außenabmessungen von 5,1 m x 1,8 m x 1,9 m kann das Fahrzeug in einem Hubschrauber (z.B. CH-47 Chinook) oder in einem ISO 20“-Container transportiert werden. Das mit 32 kW/Tonne gut motorisierte Fahrzeug kann eine Höchstgeschwindigkeit oberhalb der erlaubten 130 km/h erreichen.

„Die Fahrzeuge von Defenture werden von Grund auf so gebaut, dass die Spezialkräfte ihre Einsätze sicher durchführen und sicher zurückkehren können“, schreibt Defenture. Die Fahrzeuge erfüllen alle militärischen Anforderungen und werden als Military Of The Shelf (MOTS) Mobilitätsplattformen bezeichnet. Das Unternehmen selbst stellt hohe Anforderungen an Mobilität, Sicherheit, Nutzlastkapazität, modulare Bauweise und konzentriert sich auf möglichst niedrige Lebenszykluskosten.

Neben der Lieferung von Mobilitätsplattformen bietet sich Defenture auch als Partner für Systemintegration, Service und Wartung, Fahrertraining und Ausbildung an.

Redaktion / gwh