82nd Airborne Division übt Abwurf von Munition durch Drohnen

In allen militärischen Bereichen gibt es immer die sogenannten „Lessons Learned“:  Was kann ich aus aktuellen Missionen für künftige lernen und damit erfolgreicher oder zumindest besser sein. Aktuelle Beispiele sind vor allem die Aktivitäten im Russland-Ukraine-Krieg und im Nahen Osten. Gerade im Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine entwickelt sich der Drohneneinsatz in rasantem Tempo.

Vor diesem Hintergrund übte die U.S. Army mit ihren Soldaten der 82. Airborne Division in Fort Liberty erstmalig den Abwurf von Munition durch Drohnen. Eine entsprechende Ausbildung als Test wurde jetzt durchgeführt, laut U.S. Army das aller erste Mal in den US-Streitkräften.

Ganz nach dem Vorbild der Taktiken in der Ukraine werfen die Soldaten auf dem Stützpunkt in North Carolina nun Granaten von kleinen Drohnen aus ab. Und das unter den Augen von Generalleutnant Christopher Donahue, Kommandeur des XVIII. US-Luftlandekorps. „Wir sind losgezogen und haben die richtigen Elemente für die Nutzung verschiedener Effektoren im 3D-Druckverfahren hergestellt. Wir haben sie getestet, zertifiziert und können sie nun in der Praxis einsetzen“, sagte Donahue während einer Pressekonferenz.

Damit will sich die Truppe auf mögliche Einsätze vorbereiten, denn die Drohnenaktivitäten in der Ukraine und dem Nahen Osten verändern die Art und Weise, wie auf dem Gefechtsfeld heute gekämpft wird. So werden ganz konkret US-Soldaten und Stützpunkte im Irak und in Syrien seit Oktober 2023 immer wieder mit Einwegdrohnen angegriffen, vor allem durch Milizen, die vom Iran unterstützt werden. Es wurden bereits Soldaten verletzt und getötet.

Zur Ausbildung sollen alle aktuellen Möglichkeiten der Truppenübungsplätze und ihrer Schießbahnen genutzt werden. Um dies in Zukunft mit Drohnen aber noch besser umsetzen zu können, plant das Directorate of Plans, Training, Mobilization and Security der U.S. Army derzeit den Bau von sieben neuen Übungsplätzen, einschließlich eines geplanten Mehrzweckübungsplatzes, im Zeitraum 2025 und 2031. Gerade der Mehrzweckübungsplatz soll den Einsatz abgesessener Soldaten zusammen mit Gefechtsfahrzeugen und den taktischen Drohnen ermöglichen. Hier sollen dann auch spezielle taktische Szenarien möglich sein, wie die Überquerung von Gewässerhindernissen (Wet Gap Crossing) oder Durchbruchsoperationen. Dies folgt auch der Replicator-Initiative des US-Verteidigungsministeriums, die in den nächsten zwei Jahren Tausende von autonomen Systemen in den Einsatz bringen will. Dabei wird der Schwerpunkt auf den Einsatz kleiner, angepasster und handelsüblicher Systeme als Effektoren gelegt.

Parallel führt die U.S. Army den elektronischen Kampf zur Bekämpfung dieser Drohnenbedrohung in die Truppe ein. Der Einsatz von Drohnen genauso wie Counter-UAV (Unmanned Aerial Vehicle) werden in Zukunft Bestandteil der Truppenausbildung sein.

Andre Forkert